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Autor Beitrag
Ole Dost (Unregistrierter Gast)
Autor: 93.199.206.124
Veröffentlicht am Donnerstag, 03. Dezember 2009 - 12:56 Uhr:   

Hallo Melanie,
Ich habe das Negativ-Material von OrWo (heute Filmotec) stets SEHR gern benutzt und halte es für das modernste und beste, was es als Negativ-Film in SW derzeit auf dem Markt gibt.
Die Vorteile von Negativ-Material gegenüber Umkehrmaterial sind die folgenden:
- größerer Belichtungsspielraum. Besonders bei Überbelichtungen kann in der Postproduction noch viel "gerettet" werden. Das ist bei Umkehrmaterial viel kritischer, weil da der Kontrast deutlich höher ist. Das halte ich für einen großen Vorteil angesichts der Tatsache, dass die wenigsten 16mm Kameras mit TTL-Belichtungsmesser arbeiten und noch weniger (eigentlich nur die Canon Scoopic-Familie) über eine Belichtungsautomatik verfügen. Wenn es schnell gehen muss, etwa bei der Dokumentation, dann kann bei Negativ-Material zur Not auch mal der Blendenwert geschätzt werden. Das würde ich mir bei Umkehrmaterial nicht trauen.
- besser geeignet u.a. aus obigem Grund- für die Nachbearbeitung und Verwertung nach Telecine (Digitalisierung)
- Kopierwerke, die für professionelle Anwender arbeiten (und das sind bei 16mm die meisten) nehmen überhaupt kein Umkehrmaterial mehr zur Entwicklung an.
Für schlechte Lichtverhältnisse würde ich als SW-Nagativfilm den ORWO N 74 wählen. Das ist meines Wissens der einzige, der ohne Push-Entwicklung 400 ASA bietet. Eine andere Möglichkeit wäre der neue Kodak Vision 3 500 T -noch höhere Empfindlichkeit, aber auch deutlichere Feinkörnigkeit. Ein Farbnegativ-Film eben, der dann in der digitalen Postproduction zu SW entsättigt werden kann.
Bezüglich des Einkaufspreises: Ich denke, billiger als 68 Euro für 122 m wirst Du bei fabrikfrisch verpacktem Material nicht bekommen. Allerdings gibt es da auch eine andere Methode, wenn Du etwas risikofreudig bist. Die Firma "Film X-Change" in Hamburg (Ableger aus USA) verkauft Filmreste aus Filmproduktionen. Überprüftes Material geht für die Hälfte gegenüber dem Ladenpreis raus. Filmreste unterhalb von 50 m bei 16mm und 60 m bei 35mm werden jedoch nicht überprüft und dann deutlich billiger angeboten. Da keinerlei Garantie übernommen wird, wird dieses Material nicht zum Filmen verkauft, sondern nur zur Magazinprüfung (auf Kratzer, daher "Scratch-Material"). So eine 40 oder 50 m Rolle bekommst Du oft schon für 10 Euro!! Ich benutze das durchaus zum Filmen und habe noch nie eine Panne damit erlebt. Denn auch dieses Material wurde von Profis im Dunkelsack aus dem Magazin geholt und verpackt. Zudem ist das Material nie überlagert. Solche Filmreste gibt es freilich nicht von ausgefallenem Filmmaterial (wie das SW mittlerweile ist), sondern mehr von den Mainstream-Sorten der Film-Produktionen, also Farbnegativmaterial von Kodak oder Fuji. Aber eben super günstig!
Das ist die Tel.Nummer von Film X-Change: 040 57006700 (nach Scratch-Material fragen) Du fragst, wo SW-Nagativmaterial entwickelt werden kann. SW-Negativmaterial lasse ich von Helmut Rings entwickeln. Die Entwicklungsarbeit ist sehr hochwertig und im Gegensatz zu manxch anderem Labor ist der auf SW spezialisiert. Orwo/Filmotec (ausschließlich Negativ-Filme) wird da besonders gern entwickelt. Die Adresse des kleinen Ein-Mann-Labors: Film 16, Helmut Rings, Zilzkreuz 20, 53604 Bad Honnef (Tel. 02224/9020655) Ich hoffe, das war in gewünschtem Sinne "erhellend" :-) Viel Freude am und Erfolg mit Deinem Filmprojekt!
Liebe Grüße,
Ole
(Unregistrierter Gast)
Autor: 89.247.154.32
Veröffentlicht am Donnerstag, 03. Dezember 2009 - 18:38 Uhr:   

fantastisch!
vielen dank erstmal
wenn wissenswertes herauskommt schreib ichs hier auf
*
Jonas (Unregistrierter Gast)
Autor: 138.246.7.133
Veröffentlicht am Montag, 11. Januar 2010 - 15:54 Uhr:   

Hallo! Ich befürchte, bei mir werden grade nicht alle Beiträge angezeigt, also nicht böse sein, wenn ich etwas verpasst habe. Der letzte sichtbare ist vom 03.12.09.

Falls Dein Endformat digital sein wird würde ich in jedem Fall auf Farbmaterial drehen. Hab letztes Jahr fünf Kurzfilme auf 16 S/W gedreht, meine Erfahrung: PlusX sieht vom Kontrast, Schärfeeindruck und Rauschverhalten sehr hochwertig aus und passt zu Vielem, DoubleX ist deutlich körniger (manchmal möchte man das ja) und kontrastärmer. Sehr gut sieht das DoubleX um eine Blende gepullt aus, das gibt sehr feines Korn und schöne feine Abstufungen im Grau. Wenns einem zu flau ist, kann man filtern , die Feinheit ist bemerkenswert. Das Orwo100 ist feinkörnig, flauer als das PlusX, wirkt silbrig. Das Orwo400 ist mit Vorsicht zu geniessen: das ist n ziemlicher Rumpel Look. Wir hatten trotz mehrerer Anläufe große Probleme bei der Entwicklung bei Arri München, die das Material nicht richtig getrocknet haben, woraufhin deutliche Flecken zurückblieben. Bei allen anderen Materialien hatten wir gute Ergebnisse bei Andec in Berlin, die entwickeln alles, auch Umkehr. Aufnahmen bei wenig Licht sehen am besten auf DoubleX aus, wenn man sich eine Kopie ziehen lässt, die man 2Blenden heller kopiert. Das sieht vom Rauschen her wesentlich besser aus, als Pushen oder in der Abtastung hochziehen.

Schöne Grüße, Jonas
(Unregistrierter Gast)
Autor: 89.247.164.170
Veröffentlicht am Montag, 11. Januar 2010 - 17:03 Uhr:   

hallo,
danke für deine antwort!
kann ich irgendwo deine ergebnisse anschauen? was meinst du denn mit rumpellook? soll kein werbefilmoptik werden, deswegen ist das vielleicht ganz ok. wo hast du denn das doubleX material bezogen und wieviel hast du dafür bezahlt? würde bei orwo für eine rolle n74 plus 75 euro zahlen.
lg
melanie
cameflex (Unregistrierter Gast)
Autor: 213.168.102.74
Veröffentlicht am Montag, 11. Januar 2010 - 17:18 Uhr:   

Hallo Jonas,

ich finde ja mutig wie ihr Filmaterial beurteilt und runtermacht!
Deine Warnung das 400er Orwo zu benutzen ist schon sehr schräg! Ihr solltet versuchen eure Filme vernünftig entwickeln zu lassen, wenn das Ergebnis nicht so ausschaut wie gewünscht.
Oder vielleicht sauber belichten ... Denn euer Ergebnis stimmt nun mal nicht und ist ziemlich rufschädigend !


Grüße aus Köln, Christian

Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.113.103
Veröffentlicht am Montag, 11. Januar 2010 - 21:22 Uhr:   

Hallo Jonas, sehr abenteuerlich!!! 1. Wo wird wie Film-Negativ entwickelt. In selbst hergestelltem D96 (rapider bedeutet mehr Korn) oder in Marken-Feinkorn-Entwickler z.B. NEOTENAL (Tetenal) 2. Trocknung niemals höher als Entwickler-Temperatur (20 Grad) 3. Beurteilung von Film-Negativ nach irgendeiner Abtastung (Norm-Standarts in Gradation/Gamma gibt es nicht) ist fragwürdig, besonders in der Schärfeleistung. Eindeutig ist nur eine Film-Einlicht-Kopie. 4. Vor jedem Dreh eine Blenden-Staffel belichten, blendenweise von offen bis geschlossen, auf einem Motiv (jeweils 3-4 Sek.). Damit ist verbindlich erfasst, die Leistung des Film-Negativs in der Belichtung von-bis, in der Schärfe, in der Bild-Charakteristik und die Art und Weise der Belichtungsmessung (Kamera). Fehlerhafter Umgang mit Film-Negativen in Belichtung, Entwicklung und Abtastung ist nicht den Film-Herstellern anzulasten. Filmotec/Orwo UN54 100ASA/21DIN gibt es für 1.05/m, N74plus 400ASA/27DIN für 1.15/m - Aufnahmefilm incl. Entwicklung, wo? Bei FILM 16. Richtig Gute Bilder = ROT-GRÜN-BLAU aus Bad Honnef NRW grüßt H.R.
(Unregistrierter Gast)
Autor: 85.181.32.77
Veröffentlicht am Dienstag, 12. Januar 2010 - 23:45 Uhr:   

Hallo Melanie, Christian und Helmut!

Tut mir Leid Leute, vielleicht war das ein bißchen unüerlegt. Das Orwo 400 haben wir bei Arri München eintwickeln lassen. Dort gab es besagte Probleme, deren Ursache nie genau geklärt werden konnte. Ich kann keine Aussagen über andere Kopierwerke machen. Wie gesagt, mit allen anderen Materialien hatten wir gute Erfahrungen bei Andec in Berlin. Das OrwoN74 habe ich als deutlich körniger als das OrwoUN54 empfunden. Falls man ein möglichst feinkörniges Bild möchte und den Film nur wegen der höheren Empfindlichkeit wählt, würde ich - für ein digitales Endformat - alternativ hochempfindliche Farbmaterialien testen.

Von allen 4 Materialien haben wir übrigens ausführliche Materialtest gedreht, von denen Filmkopien angefertigt wurden. Meine Einschätzungen beziehen sich darauf, was ich in der Projektion gesehen habe.

Und Melanie, ja ich könnte Dir was zeigen, kannst mich anrufen: 0176.21321642

Schöne Grüße, Jonas
Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.72.11
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:11 Uhr:   

Hallo Jonas,
Richtig, man kann nur das einschätzen, was man gesehen hat. Aber nachbohren wie es entschanden ist kann nur von Vorteil sein.
Ein 400ASA Filmnegativ, ob S/W oder Farbe, hat nun mal mehr Struktur als ein 100ASA. Hinzu kommt aus der Realität noch etwas:
Entwickelt ein Filmkopierwerk S/W-Negativ mit 20 Grad und trocknet mit ca.35 Grad, gibt es fleckiges Runzelkorn (Rumpelkorn).
Wird ein Farb-Film-Negativ mit einer höheren Temperatur als 41.1 Grad und kürzer als 3 Min. entwickelt (wirtschaftlioche Gründe) so gibt es mehr Korn und einen erhöhten Grundschleier. Gut, dass Ihr S/W bei verschiedenen Kopierwerken getestet habt; Die Entwicklung ist nicht zu unterschätzen!!!
Übrigens PUSHEN, mit erhöhter Temperatur oder mit Zeitverlängerung; und eine Kopie 2 Blenden heller kopieren? damit sollen wohl 2 DIN gemeint sein!?
Anmerkung: Christian und mir geht es um nützliche Richtigstellungen und nicht um Kritik. Deshalb sind die Empfehlungen vom 11.1. absolut ernst gemeint.
Fazit: Vor jeder Produktion genauestens recherchieren, WER macht WAS WIE, und Leute neugierig befragen, die uneigennützig brauchbare Informationen liefern.
"Ich will was Brutus sprach nicht widerlegen, ich rede hier von dem nur was ich weiß" und auch beweisen kann.
Gruß, der H.R.
(Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.72.11
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:42 Uhr:   

Korrekturen:
Muß heißen "entstanden ist" und "(wirtschaftliche Gruende)"

Ja, ja, erst mal durchlesen!!!
(Unregistrierter Gast)
Autor: 138.246.7.133
Veröffentlicht am Freitag, 15. Januar 2010 - 15:16 Uhr:   

Hallo!

Bei den beschriebenen Bildstörungen habe ich nicht von Runzelkorn gesprochen. Rumpel klingt zwar ähnlich, war aber als Floskel für grobe Körnigkeit gemeint.

Mit 2 Blenden meine ich entsprechend 6DIN. Man kopiert ZB einen 200ASA Film so hell, das es der Aufnahme mit einem 800ASA Film entspricht.

Ja, die Entwicklung macht sehr viel aus und es macht sicher Sinn bei SW das Kopierwerk vorhare zu testen.

Grüße, Jonas
Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.127.106
Veröffentlicht am Freitag, 15. Januar 2010 - 23:51 Uhr:   

Ob Runzelkorn oder Rumpellok, eine Trocknung mit 35 Grad ruiniert die Schicht, ohne Floskel.
In subtraktiver Lichtbestimmung z.B. sind das 6 Lichter. Damit gibt es auf dem Positiv nur noch eine Ahnung von Bild. Ob 200ASA oder 800ASA (gibt es bei S/W nicht) also 400ASA , bei beiden ist der Grundschleier o.30. Damit ist das Erreichen der Vorführschwaerze im Positiv völlig unabhaengig von der ASA-Empfindlichkeit der Aufnahmenegative. Das ist beweisbar, sowohl bei S/W als auch bei Farbe.
Entschuldige, wenn ich etwas ungehalten bin. Ich habe mich immer wieder damit zu befassen, daß Filmemacher darauf verweisen was wo geschrieben steht; das sollte dann aber auch der Realität standhalten, aber oft ist dem nicht so. Wuerde ich so lichtbestimmen wie du angibts, floege mir die Kopie mit Recht um die Ohren.
Nichts fuer ungut, unterstelle, daß ich mich seit
Jahrzehnten auskenne und keine Informationen liefere ,mit denen ein Filmemacher auf den Bauch faellt; ich bin selber Filmemacher und habe in meinen Anfaengen heftigst damit tun gehabt herauszufinden, wer mir Unsinn erzählt und wer nicht. Das kostete Lehrgeld; heute weiß ich wohl mehr. Deshalb versuche ich andere vor Unbill zu bewahren, sofern sie auch zugaenglich sind.
Das waers aus Bad Honnef. Gruß H.R.
(Unregistrierter Gast)
Autor: 138.246.7.133
Veröffentlicht am Montag, 18. Januar 2010 - 12:28 Uhr:   

Lieber Helmut!

Ich befürchte wir reden aneinander vorbei.. Du berufst Dich wiederholt auf Dinge, die ich nie gesagt habe.

Wohlsein! jonas

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