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Filmtechnikforum » Filmtechnik » PROBLEME mit ORWO UN54/ Kamera zerreißt Perforation « Zurück Weiter »

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Melanie (Unregistrierter Gast)
Autor: 89.247.173.35
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 12:56 Uhr:   

Hallo, nachdem ich mich nach viel hin-und her doch für das Umkehrmaterial von Orwo Un54 entschieden habe gibt es das Problem, dass die Kamera immer wieder anfängt die Perforation zu zerreißen, bzw. danebenhackt und das komplette bild unscharf/ zerkratzt ist. (mitten in einer langen einstellung! )Nachdem wir unsere Aaton XTR komplett durchchecken haben lass sind wir auf eine SR2 umgestiegen (gewartet vom SWR!) hier tritt das gleiche problem auf, allerdings völlig unvorhersehbar wann, wie, warum?! wie bei der aaton.
der perforationsabstand ist anscheinend noch in der toleranz allerdings ziemlich klein.
Kennt das Problem jemand? kann man bei der Aaton XTR am greiferwerk etwas verstellen? bei der SR2 geht das nicht.
Hat jemand sonst eine Idee? Filmotec ist nicht gerade kooperativ.
wir versuchen mit minibudget einen dokumentarfilm zu drehen und die meiste energie geht gerade für diesen technikquatsch drauf. die tollen einstellungen sind alle kaputt.
für hilfe sehr dankbar!
melanie
(Unregistrierter Gast)
Autor: 93.232.100.29
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 13:16 Uhr:   

Hallo Melanie.
UN54 soll ein Umkehrmaterial sein???
Das UN54 ist ein Negativmaterial!
Orwo hat kein Umkehrmaterial. Es gibt im s/w Bereich eigentlich nur das Tri-X von Kodak.
Vielleicht ist dein Material falsch gelagert worden (feucht geworden)und die Emulsion klebt stellenweise zusammen, dann gibt es eine Zug beim Durchlaufen des Materials, dadurch kann es passieren, dass das Greiferwerk "neu perforiert", oder das Material sogar reißt.
(Unregistrierter Gast)
Autor: 89.247.173.35
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 13:20 Uhr:   

das material ist umkehrmaterial UND negativmaterial.
(weiß ich sicher weil wir umkehrentwicklung per hand im eimer damit gemacht haben) und ich denke filmotec lagert seine filme dem material entsprechend. kommt direkt aus dem werk. weitere ideen?
christian.locke (Unregistrierter Gast)
Autor: 78.35.71.5
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 14:43 Uhr:   

Hallo Zusammen !

finde diese Diskussion sehr interessant. Fände es aber angenehm, wenn die Autoren sich mit Namen vorstellen würden, das fände ich etwas persönlicher als anonym ! Das Orwo UN 54 ist richtigerweise im Gegensatz zum N74Plus eine Universalemulsion die auch im Umkehrschritt entwickelt werden kann .....
Wenn man Transportprobleme in einer Kamera hat sollte man doch zuerst einen Schrammentest machen um die Kamera mechanisch zu testen ! Also einfach etwas Rohfilm (Kaiserfilm) durch die Kamera laufen lassen (ein kleiner Rest genügt) um das Material dann nach Durchlauf auf Abrieb und dazu auch das (vor Durchlauf penibel gereinigte Bildfenster ) nach Durchlauf ebenfalls auf Abrieb zu untersuchen. Ebenso das Material auf Schrammen und Perfoschäden untersuchen!!!

Denn es ist doch sehr gewagt zu behaupten das der Perfoabstand von Orwomaterialien zu gering ist; gehe mal davon aus das ihr nicht die Präzisions-instrumente habt um in diesen Bereichen überhaupt messen zu können...
Da kann ich mir es gut Vorstellen das Filmotec da verschnupft reagiert...
Auch sollte man immer gut prüfen, ob das Material korrekt eingelegt worden ist, Aaton-Magazine sind für viele Assistenten ja nicht so gebräuchlich. Aaton Kameras sind dazu zwar genial, aber sehr sensibel gegen Fehlbedienung!

Also, Einlegefehler oder defekte Magazine; immer eine gute Ursache für Bandsalat und Transport-fehler ...

Ob Kameras top eingestellt sind, daß probiert man immer selber!
Es ist völlig wurscht wo sie herkommen; sonst würde ja nicht jede Produktion immer vorher einen Kameratest machen; eine SR ist ja auch schon eine alte Dame, was aber egal ist; man kann mit Bedienfehlern jede Kamera schreddern, egal wie alt und wie gut gewartet !
Dann hat dann der nächste Benutzer eben Probleme!

Also macht einfach einen Schrammen-Durchlauftest!

Ich drehe seit Jahren und regelmäßig mit Orwo UN54 und N74, in zwei Wochen wieder;
Ich habe Orwo mit SRII und SRIII, Eclair, Aaton XTR, Kinor 16CX und Bolex wie Pathé verdreht; hatte bisher noch nie Perfoprobleme oder Stanzungen oder ähnliches ...


Grüße aus Köln,

Christian Locke
FILM16 Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.121.254
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 18:30 Uhr:   

ORWO UN54 19/21DIN ist ein Universal-Negativ-Film, der mit gleicher Empfindlichkeit auch auf Umkehr entwickelt werden kann. ORWO N74plus 25/27DIN ist nur auf Negativ zu entwickeln möglich.
KODAK PlusX 19/20DIN und DoubleX 24/25DIN sind reine Negativ-Filme. PlusX 20/21DIN Umkehr und TriX 23/24DIN Umkehr können auf Umkehr oder auch auf Negativ entwickelt werden, wenn das PlusX auf 17/18DIN und das TriX auf 20/21DIN belichtet wurde.
100 aufeinander folgende Perfo-Lochteilungen entsprechen 760.5 mm +-0.8 mm. Kein Filmhersteller leistet sich irgendwelche Abweichungen von diesen festgeschriebenen Short-Pitch-Daten; das ist Erfahrung aus Jahrzehnten!
Wenn Filmsalat, dann zu mindestens 95% falsche Handhabung, zB. Schlaufenlängen beim Übergang vom kontinuierlichen zum Schritt-Transport. Ist eine Kamera defekt, so ist das vor dem Dreh festzustellen. Aaton, Arri SR haben Koaxial-Kassetten; rasten die auf Sitz auch richtig ein? Haben die federnden Filmschienen der Kassetten einen Mindestandruck von 15 Gramm? Wenn nicht, dann hat der Filmtransportgreifer keinen genügenden Eingriff, das ist am Film sofort zu erkennen, es gibt Salat, ob mit oder ohne Sperrgreifer.
Handhabung!!!! Kameraleih von wem auch immer, sich genauestens das Einlegen zeigen lassen und dann üben, Einlegen - Auslegen - Einlegen - Auslegen - laufen lassen, wer nicht übt bekommt die Quittung. Man ist einfach zu leichtfertig, geht schon, dann kommt die große Schuldzuweisung.
Falsche Pedalenbedienung beim Auto und es bummst. Übrigens, jede Videokamera erfordert ebenso Kenntnisse über die Handhabung, Punkt!!

Kritik erspare ich mir, Hinweise und Angaben im Zusammenhang mit den bei mir bearbeiteten Tests haben offensichtlich nichts gebracht, schade!

In Bad Honnef redet man sich wohl den Mund fusselig.
melanie (Unregistrierter Gast)
Autor: 89.247.174.193
Veröffentlicht am Sonntag, 21. Februar 2010 - 19:11 Uhr:   

also wir haben den perfoabstand von dem swr fachmann der kameraabteilung messen lassen. wie gesagt befindet sich orwo da noch gerade in der toleranz. natürlich haben wir den fehler erst auf unserer seite gesucht und komplett alles durchprobiert. zudem eine andere kamera besorgt: SR2
wir haben uns das einlegen genauestens erklären lassen und es unter aufsicht geübt. der test rastet ein und hört sich gut an. mit der aaton arbeiten wir schon ein jahr. der schrammentest war bei beiden in ordnung. trotzdem kommt es bei beiden kameras zu dem gleichen phänomen: der greifer rutscht nach einiger zeit aus der perforation. manchmal nach 20 sekunden, manchmal nach 4 minuten. was bedeutet, dass die lange beobachtung abgebrochen werden muss und die ganze einstellung wertlos ist.
wir haben KEINEN filmsalat.
auf rückfrage bei orwo haben die darauf hingewiesen, dass man bei manchen kameras das greifwerk feinjustieren kann. allerdings geht das bei der SR2 nicht.

es geht nicht um schuldzuweisung sondern um konstruktive ratschläge, da wir so nicht drehen können.
(Bad Honef redet sich bestimmt nicht den Mund fusselig und ich fände es sehr schade, wenn Sie das wirklich so sehen!)

Melanie
Stefan Neudeck
Veröffentlicht am Donnerstag, 11. März 2010 - 09:05 Uhr:   

Hallo Melanie,

mit Interesse habe ich die Diskussion bis hier her verfolgt und möchte mich jetzt an dieser Stelle auch mal mit meinen Erfahrungen zu Wort melden.

Ich selbst kann aus meiner Erfahrung, die zwar in Bezug auf ORWO schon eine Weile zurück liegt, nur Gutes über das Material berichten. Wenn ich heute auf s/w drehen sollte, würde ich wahrscheinlich sofort wieder zu ORWO greifen.

Übrigens kann ich auch Deine Erfahrung mit Filmotec nicht teilen. Wenn ich etwas wissen wollte, habe ich dort bisher immer einen kompetenten Ansprechpartner gefunden - vielleicht lag es an Deiner Ansprache: "Technikquatsch" ist ganz bestimmt keine Formulierung, die auf eine fachlich konstruktive Losungsuche schließen lässt. Genug der Schelte, ich weiß wie ärgerlich es ist, wenn wichtiges Material nicht verwendbar ist, aus welchem Grund auch immer!

Probleme mit dem Bildstand oder mit Salat hatte ich mit ORWO nicht mehr und nicht weniger als sonst auch. Wenn es solche gab, lag es auch nicht am Filmmaterial. Soweit die Ursache im Nachhinein zu ermitteln war, waren es oft Geräte-, meist aber Handhabungsfehler (Einlegefehler, falsche Schlaufenlänge, Kassette nicht richtig angesetzt etc.).

Würde der Film einen ungenauen Perfoabstand besitzen, müsste die Kamera bereits zu Anfang ungewöhnlich laut laufen und es müssten auch im Vorfeld schon erhebliche Perfoschäden auftreten. Und selbst dann wären andere Ursachen als ein Materialfehler deutlich wahrscheinlicher.

Grundsätzlich lässt sich das Greiferwerk der meisten Kameras justieren. Das geht aber nur in einer qualifizierten Fachwerkstatt und ist bei einer ordnungsgemäß gewarteten Kamera normalerweise nicht erforderlich. Bei der Feinjustage, die Du in Deinem letzten Post ansprichst, meinst Du vermutlich die Pich-Verstellung an der ARRI SR3 etwa. Hier kannst Du in der Tat Einfluss auf die Greifermechanik nehmen. Aus eigenen Tests weiß ich, dass selbst ein extrem falsch eingestellter Pitch zwar zu einem lauteren Kameralauf, nicht aber zu Perfo- oder Filmlaufschäden führt.

Grundsätzlich gilt:

1 Jede Kamera (egal ob nigelnagelneues Verleihgerät, alte Schulmühle oder Dachbodenfund) ist vor einem Dreh zu testen - bei umfangreicheren Projekten ist das Versicherungsauflage. Und selbst bei Minibudget ist ein solcher Test, der gar nicht viel kosten muss, gut angelegtes Geld. Anregungen und Hinweise für einen solchen Test findest Du hier in der Datenblattsammlung.

Zusammengefasst:
Die Ursache Eurer Probleme liegen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht am Filmmaterial, sondern (mit absteigender Wahrscheinlichkeit) an der Handhabung, den Betriebsbedingungen (Witterung, Temperatur, Feuchtigkeit etc.) oder der Technik.

Ich weiß leider nicht wo Du genau herkommst, Melanie. Falls Du in der Gegend von MZ (wegen SWR) zu hause bist, können wir die Kameras gerne mal gemeinsam durchtesten. Falls das auf Grund Deines Wohnortes nicht geht, kann ich Dir vielleicht telefonische Unterstützung anbieten. Meine Kontaktdaten findest Du im Impressum dieser Seite.

Gruß
Stefan
(Unregistrierter Gast)
Autor: 82.113.121.223
Veröffentlicht am Donnerstag, 11. März 2010 - 13:07 Uhr:   

Liebe Leute!

Ich hatte grade ein ähnliches Problem. Habe letzte Woche einen 16mm S/W gedreht mit der Aaton A-Minima. Die Kamera kam vom Bayerischen Rundfunk, wo sie regelmäßig gewartet wird. Die ersten 3 Rollen Kodak Material liefen problemlos durch. Die vierte Rolle war Orwo UN54 und plötzlich lief die Kamera nicht mehr. Nach einigen Sekunden sprang die Andruckplatte, die von einem kleinen Magneten gehalten wird auf, der Film entgleiste, lief nicht mehr in der Bahn. Ich hab alles überprüft, lange rumprobiert, weil wir in der Pampa waren kein anderes Material mit hatten. Neu eingelegt, in verschiedene Magazine.. immer das gleiche Problem. Eine Rolle Klarfilm lief hingegen problemlos durch. Ich stand ziemlich ratlos da und hab ein bisschen rumtelefoniert. Eine Materialassistentin die mit der Kamera einen Kinofilm gemacht hat, meinte die Emulsionen mancher Materialien wären zu dick oder dünn und würden bei der Minima Probleme machen. Was davon nun wie weit stimmt, weiss ich nicht. Wir sind zurück gefahren und haben uns Kodakmaterial geholt. Die Kamera lief problemlos, vorgestern war ich bei Abtstung, alles gut. Keine Bildstandsprobleme, Kratzer oder irgendwas.
Soweit ich weiss, hat die XTR das gleiche Greiferwerk, wie die Minima. Habe Orwo UN54 auch schon mit der SR1 und 2 gedreht, da gab es keine Probleme.

Schöne Grüße, Jonas Spriestersbach
Christian Locke (Unregistrierter Gast)
Autor: 78.53.215.206
Veröffentlicht am Donnerstag, 11. März 2010 - 14:35 Uhr:   

Hallo Zusammen,

habe gerade gesehen daß das Thema Orwo immer noch
diskutiert wird. Da ich gerade nun wieder gedreht habe, diesmal auch wieder mit dem Orwo UN 54, habe ich alles mal nachgemessen; also : Die Maßhaltigkeit der Perforation ist absolut o.k.! Also nix mit zu knapper Perfo. Hab zum Spass mal einen 30m Rest einer aktuellen Emulsion durch unsere alte Arri SRII durchgejagt, und um die Sache etwas zu fordern mal mit richtiger Schlaufe und mit zu knapper Schlaufe ( 1 Bild weiniger ),
alles ohne Probleme oder Transportfehler oder Perfoverletzungen; ( Habe mir die Perfo nach dem Durchlauf unter starker Vergrößerung angesehen ) auch der nachfolgende Dreh lief völlig problemlos. Und unsere Kamera ist ja schon gut alt !

Hallo Jonas,

wie habt ihr denn UN 54 eigentlich auf der A-Minima benutzen können? Selber aufgespult ? Orwo gibt es ja nicht fertig konfektioniert für die Minima! Zudem sind die Spezialspulen für die Minima nur einige wenige Male wiederverwendbar, soweit ich mich erinnere. Da ist Selbstaufspulen immer ein gewisses Risiko ...
Ich habe Orwo ja schon in den exotischsten Kameratypen neben Arri + Aaton benutzt, immer ohne Probleme ....
Denk solche Diskussionen gehören aber auch nicht in ein Forum. Finde das fairer Probleme solcher Art mit einem Hersteller direkt zu besprechen sollte man sich sicher sein das es am Material liegen könnte!
Und ich weiss aus eigener Erfahrung das Orwo für Fachfragen immer ein offenes Ohr hat und mit ausgewiesener Kompetenz den Filmemachern zur Seite steht!
Man sollte sich auch erstmal überlegen ob man die Probleme nicht selber verbockt hat!

Und um das mal auf die Spitze zu treiben; glaub nicht das es sich jemand trauen würde bei Filmsalat oder anderen Problemen solche Mutmaßungen wie sie sich hier seit Wochen tummeln über Kodak zu schreiben ...
Ich bin jedenfalls froh das es neben Kodak mit Orwo noch eine bemerkenswerte Alternative gibt!

Grüsse aus Köln,
Christian
Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.76.164
Veröffentlicht am Donnerstag, 11. März 2010 - 21:38 Uhr:   

Alle Aufnahmefilme haben eine Stärke um die 0,145 mm; dünner-dicker gibt es nicht.
Aaton hatte schon immer Probleme mit dem Filmandruck, 15 Gramm ist Minimumm. Deshalb ist häufig eine spezielle Einjustierung jeweils auf ein Drehmaterial erforderlich. Es spricht für die Präzision von Arri, daß eine Justiermöglichkeit nicht notwendig ist, die Arris fressen alles. Auch das hat nichts mit einem Perfolochabstand zu tun.
Deshalb ist das Urteil des SWR Fachmannes über das UN54 mit seiner angeblich grenzwertigen Toleranz mehr als dubios. Noch einmal: Nach dem Kodak Datenblatt vom August 1959 über die Rohfilmmaße der 16 mm Short-Pitch Perforation ist eindeutig festgelegt, daß 100 aufeinanderfolgende Lochteilungen in der Abmessung 760,5 mm haben muss, mit einer Toleranz von +-0,8 mm; das bedeutet von 759,7 - 761,3 mm. Das UN54 liegt auf 760,4. PUNKT.
Auch ich habe, wie viele andere, die im Umlauf befindliche E-Nr. UN61-3 1220 des UN 54 im Gebrauch, getestet mit Arri 16ST, 16BLQ, S16BLQ, SR2 und auch entwickelt. Damit ist genauestens zu erkennen, ob es selbst kleinste Perfolochanschläge durch Anbelichtung an den Lochkanten gibt; nichts dergleichen. Bei allen Kameras gleichbleibender Transport und Durchlauf.

Aber es gibt einen bisher nicht erwähnten physikalischen Umstand.
Extrembeispiel:
Filmmaterial in einer Tiefkühlung von -18 Grad - Herausnahme - Dose öffnen - Kamera laden - Drehen; was passiert? Beim Rollenabwickeln in einer Raumtemperatur von 20 Grad mit einer 38 Grad Differenz, gibt es unweigerlich einen Kondensniederschlag, der Film wird feucht, klebt, bremst, Salat, Ende!! Oder aber es kann teilweise noch soeben gutgehen, bis nach der Entwicklung die Quittung kommt, Schichtflecken und Anrisse irreparabel, Material unbrauchbar. In diesem Winter kann genau das eintreten. Bei einem Drehortwechsel von außen nach innen, oder umgekehrt, muss Zeit für eine genügende Aklimatisierung sein (das betrifft übrigens auch Videokameras). Was genügend ist, kann man erfragen.

Mit Gruß aus Bad Honnef sind das meine "konstruktiven Ratschläge" zum Thema "Technikquatsch" H.R.

ps. Vielleicht beauftrage ich einen Gutachter (Rudolf Roller).
(Unregistrierter Gast)
Autor: 82.113.121.223
Veröffentlicht am Freitag, 12. März 2010 - 17:52 Uhr:   

Hallo Christian!

Habe das erste Mal mit der Kamera gearbeitet. Das man die Minima Tageslichtspulen nicht unbegrenzt oft benutzen kann, wusste ich gar nicht.. Falls das so ist, haben wir vielleicht Glück gehabt. Das Material wurde im Kopierwerk umgespult, leider in einer falschen Wicklung. Nachts mussten wir dann selbst noch umspulen. War ein bisschen Nervenkitzel, ist aber alles gut gegangen.
Bei den Tageslichtspulen wurde beim ein und auslegen mehr belichtet, als ich erwartet hatte. Grade wenn man ausläuft und in den letzten Sekunden noch etwas wichtiges hatte, empfielt es sich trotzdem im Dunkelsack auszulegen. Ist zumindest meine Erfahrung.

Wie gesagt hat mir jemand erzählt, dass die Minima mit manchen Materialien nicht (gut) läuft. Das ging über zwei Ecken, und ist so bestimmt nicht spruchreif. Es wurden speziell ein Farbmaterial eines etablierten Herstellers genannt und zwar nicht Orwo.. Nur um das Gehacke auf dem armen Orwo mal zu relativieren.

Tschüß, machts gut! Jonas

Christian Locke (Unregistrierter Gast)
Autor: 78.53.213.169
Veröffentlicht am Samstag, 13. März 2010 - 12:38 Uhr:   

Hallo Jonas,

die Minima ist wirklich eine geniale Kamera, aber eher eine Kamera die man selber besitzt, für das Verleihgeschäft doch etwas zu sensibel. Ohne das bös zu meinen, ich bin von Aaton im allgemeinen sehr angetan! Nur Bedienfehler oder Probleme nehmen diese Kameras viel schneller krumm als die überrobusten Arri´s.
Kodak bietet ja einige Emulsionen (längst nicht alle) schon fertig konfektioniert auf Aaton Kern/Spule an! So heisst es eigentlich Aaton Minima = Beschränkung nur auf Kodak; selberaufspulen besser nicht da Spulen nur einige Durchläufe halten sollen. Fuji gab es so weit ich weiss nicht fertig für die Minima wo dann auch das Risiko beim Selberaufspulen bleibt. Wenns dann knallt ist das die Schuld der Spulen oder der Wicklung und nicht des Materials.
Ist aber auch etwas Käse ein System abseits aller Standarts zu entwickeln. Und ist die Frage ob Kodak auch noch in 10 Jahren fertige Rollen anbietet ...
Aber so sind die Franzosen nun mal;
tolle Kameras und schräge Autos :-)
Generell ist S/W-Material der Test aller Tests für jede Kamera; S/W Material ist im Gegensatz zu Farbmaterial nicht gehärtet. Wo in einer Kamera z.B. trotz beschädigter Filmbühne Farbmaterial noch ohne Probleme durchläuft, da kann es bei S/W Material in der gleichen Kamera Abrieb geben. Und da ist es egal von welchem Hersteller das Material kommt .... Ich drehe wenn es geht lieber mit der Kinor 16cx, die ist leicht wie die Aaton XTR, und sie kann neben den 120m Kassetten auch mit 30m Kassetten gefahren werden, dann ist sie kaum größer als die Minima. Solange kein Kunde dabei ist; sonst bekommt da fast jeder Panik wegen des rustikalen Aussehens der Kamera :-)
Eine andere kleine Kamera die man für kleinstes Geld an den Kopf geschmissen bekommt ist die Eclair ACL ... nur da sehr aufpassen das da alles läuft und unbedingt auf Bildstand achten ( Und niemals Kassetten verschiedener Baujahre mischen ) ....

Grüsse aus Köln,

Christian
Ole Dost (Unregistrierter Gast)
Autor: 92.73.111.224
Veröffentlicht am Montag, 15. März 2010 - 09:58 Uhr:   

Ich kann Christians Kamera-Empfehlungen bezüglich der Verwendung von ORWO
Material aus eigener (weitaus geringfügigerer) Erfahrung bestätigen. Ich
habe die OrWo-Filme (UN 54 und N 74) vielfach mit der Kinor 16 sx verwendet
und bin von der Zuverlässigkeit der Kamera und der Qualität ihrer Objektive
sehr angetan. Die Bilder der dafür hergestellten russischen Objektive
scheinen mir besser zu sein als die, die ich mit Schneider Festbrennweiten
und Angénieux Zooms erhielt. Bildstand ohne Fehl und Tadel. Besonders
glücklich war ich, als ich die sehr seltene elektronisch gesteuerte
Nachfolgerin, die Kinor 16 P (Einführungsjahr 1985) erstehen konnte.
Flüsterleise, Magazine sind Aaton-Nachbau und "idiotensichere" Filmführung:
Die Schlaufen werden automatisch gelegt und noch nicht einmal mir ist es
gelungen, damit Filmsalat oder wackeligen Bildstand hinzukriegen. Leider
dürfte das Modell nur sehr schwer zu bekommen sein, da keine großen
Stückzahlen davon hergestellt worden sind. Die Eclair ACL habe ich auch mit
beiden Orwo-Filmtypen verwendet und bin auch von ihr überzeugt. Allerdings,
Christian, hat mir die Verwendung von Magazinen verschiedener
Fertigungsjahre glücklicher Weise keine Schwierigkeiten bereitet. Ich habe
zwei 60m Magazine aus den 70ern, das (meines Erachtens zu Unrecht)
berüchtigte 120m Magazin britischer Herkunft von vor 1973 und ein
französisches 120er, dass bereits die zweigeteilte Andruckfläche hat und
somit aus den letzten Produktionsserien stammen dürfte (ich bekam es in
unbenutztem Zustand). Wenn ich die Schlaufen sauber gelegt und den Lauf vor
dem Verschließen des Magazins kontrolliert habe, gab es keine Probleme mit
dem Filmtransport und dem Resultat.
Liebe Grße,
Ole
Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.118.225
Veröffentlicht am Mittwoch, 17. März 2010 - 17:22 Uhr:   

Noch eimal Hallo.
Am 3.12.09 schrieb Melanie in der Rubrik "16 S/W-Material, welches?"
"Vielen Dank erstmal. Wenn Wissenswertes herauskommt, schreib ichs hier auf."
Nach den vielen umfangreichen Kommentaren in der letzten Zeit über ORWO, wäre es sehr aufschlussreich, wenn sich Melanie über den augenblicklichen Stand der Dinge jetzt einmal ehrlich hier äußern würde; Ergebnisse würden weiterhelfen Fehler künftig zu vermeiden.
Hier wurde vieles öffentlich gemacht, deshalb sollte es auch öffentlich zu einem nachvollziehbaren Abschluss gebracht werden; es ist eine Frage der sachlichen Fairness.
Neugierig wie ich bin, Gruß aus BAD HONNEF. H.R.
Helmut Rings (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.232.116.121
Veröffentlicht am Montag, 12. April 2010 - 17:34 Uhr:   

Heute ist der 13.4.10:
Warum ist von Melanie bis jetzt nichts zu hören?
Was war nun die tatsächliche Ursache der Schwierigkeiten mit dem ORWO UN54?
Ist nichts "Wissenswertes" herausgekommen?
Nach allen Beiträgen ist es absolut notwendig die Wahrheit zu erfahren; zumal Kodak die Produktion von PLUS-X eingestellt hat.
Ich erwarte eine öffentliche Stellungnahme von Melanie. Sie sollte sich auch über mögliche rechtliche Konsequenzen Gedanken machen: Rufschädigung!
Melanies Verhalten ist enttäuschend.
Gruß aus Bad Honnef. H.R.
Christian Appelt (Unregistrierter Gast)
Autor: 84.58.47.172
Veröffentlicht am Sonntag, 15. August 2010 - 19:05 Uhr:   

Danke an Herrn Rings für die klaren Daten & Fakten!

Ich habe einiges an ORWO/Filmotec UN54 und N74 in 35mm und 16mm belichtet und hatte nie ein Problem, von der Arri IIC über die Konvas 2M, Arri 16ST bis hin zur K-3 und Filmo-70.

In der Abtastung war der Bildstand absolut stabil, daher glaube ich an die Mär von Perforationstoleranzen nicht.

Allerdings fällt mir auf, daß immer wieder Leute sich ORWO-kritisch äußern, die das Material nur vom Hörensagen kennen. Legenden mit einem Körnchen Wahrheit, das sich allerdings meist auf das Vorwende-ORWO-Material bezog. Auch davon habe ich seinerzeit viele tausend Meter verdreht, einzige Beanstandung waren in manchen Rollen leichte Knickstellen im Rohmaterial, die sich als Druckbelichtung (heller Blitzer) zeigten.

Wenn man ein bestimmtes Material zum erstenmal einsetzt, sollte man nicht ohne Test der Kamera/Material/Kopierwerks-Kombination ins kalte Wasser der Produktion springen.

Was inzwischen aus Melanies Technikproblem wurde, würde mich auch interessieren.

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