| Autor |
Beitrag |
Fritschi (Unregistrierter Gast)
Autor: 85.181.118.77
| | Veröffentlicht am Sonntag, 12. Dezember 2010 - 21:12 Uhr: | |
Hallo Filmfans,
ich hab' ne Frage, die mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt, und zwar:
Wie werden denn alte Filme, die auf 4:3 gefilmt wurden, nun auf ein andres Format (zB 16:9) gebracht? Einfaches Strecken würde ja das Bild verzerren, also wie wird diese Konvertierung aus den alten Filmrollen bewerkstelligt?
Für Antworten danke ich Euch schon im voraus,
Gruß,
Martin |
Stefan Neudeck
| | Veröffentlicht am Montag, 13. Dezember 2010 - 12:34 Uhr: | |
Hallo,
so ganz einfach ist diese Frage nicht zu beantworten, man kann nur sagen: Es kommt darauf an :-)
Soweit es sich bei den Originalen um 35 mm Negative handelt, reicht die Qualität in den meisten Fällen aus, um eine Ausschnittsvergrößerung zu machen, die aus dem 4:3 Bild ein 16:9 Bild gewinnt. Allerdings geschieht dies nicht stupide immer aus der Mitte heraus. Der Bildausschnitt wird im Idealfall nach bildgestalterischen Gesichtspunkten manuell neu bestimmt.
In der Praxis ist das jedoch eher die Ausnahme. Insbesondere bei ambitionierten DVD- oder BD-Veröffentlichungen steht man auf dem Standpunkt, dass eine Veränderung des Bildformats und damit der gesamten Kadrierung die künstlerische Wirkung verändert und konvertiert darum überhaupt nicht. Bei HD - wo es per Definition kein 4:3 mehr gibt, erfolgt die Wiedergabe im Pillowbook-Format, also links und rechts mit schwarzen Streifen.
Für Fernsehausstrahlungen hat beispielsweise der WDR für seine Cutter Design-Regeln entworfen, auch unter der Berücksichtigung, dass das Ausschnittbilden bei Video immer zu einer Qualitätsverschlechterung führt. Die Empfehlung in Kurzfrom: Nach Möglichkeit im Originalformat senden. Bei 16:9 /4:3 - Mischproduktionen (etwa historische Dokus): Originalformat möglilchst beibehalten, fehlende Bildbereiche links oder/und rechts mit zusätzlichem Hintergrund (z.B. Grafik, Farbverlauf, eventuell Schrift mit Infos ...) auffüllen. Wo das nicht sinnvoll erscheint: Ausschnittsvergrößerung in Verbindung mit neuer Ausschnittwahl.
Im Aktuellen (tagesschau, heute etc) wird 4:3-Material in den meisten Fällen einfach aus der Mitte heraus vergrößert, was aber wohl in erster Linie mit der geringen zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit zu tun hat. |
Fritschi (Unregistrierter Gast)
Autor: 92.226.115.68
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. Dezember 2010 - 19:40 Uhr: | |
Danke für Deine schnelle und engagierte Antwort, da freu ich mich! ..und nicht zuletzt wegen der guten Infos.
Das heisst also, dass ich heute alte Filme quasi gar nicht mehr "ganz" kaufen kann!?
Denn ein in 4:3 gedrehter Film ist ja im Handel heute meist nur noch auf digitalen Medien (DVD, BlueRay, ..) erhältlich, welche ja meist 16:9 bieten.
Ja und es liegt ja immer nur eine Variante vor, also entweder 4:3 oder 16:9 oder ..., denn sonst bräuchte man ja doppelten Speicherplatz, richtig?
Und somit wird auch auf einer HD DVD kein 4:3 drauf sein - hmm, erklär doch Deine Aussage bzgl. HD bitte nochmal, hab ich glaub ich nicht verstanden.
Also müssen sich die Verkäufer für eines entscheiden, was sicherlich nicht mehr 4:3 ist. Somit wird ein alter Film auf DVD immer (meist) oben und unten beschnitten sein.
Warum strahlen denn Fernsehsender nicht immer das Original mit entsprechenden Rändern aus? Weil Ränder unpopulär sind?
Muss ich mir also nun wieder Filme aus dem TV aufzeichnen, um an die alten, unbeschnittenen Originalversionen von diversen Filmen zu kommen?
Seit wann wird denn eigentlich (erstmalig / großflächig) auf 16:9 gefilmt?
Hab ich das so in etwa richtig geschlußfolgert?
Auf Antworten freut sich,
Martin |
|