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Autor Beitrag
FoxBrothers (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.225.18.32
Veröffentlicht am Samstag, 19. Juli 2003 - 18:48 Uhr:   

Vielleicht haben wir hier mal eine Seite gefunden auf der uns bei unseren Technischen Fragen, bzw. Problemen geholfen werden kann.

Zur Sache: Wir befinden uns grade in der Produktionsvorbereitung für einen No-Budget Kurzfilmdreh. Wir haben in letzter Zeit in Bezug auf die Technische Drehvorbereitung viel gelesen und nachgehakt, doch sind uns bislang einige grundlegende Problemfragen geblieben:

1. Frage:
Uns steht für den Dreh eine SONY DVR-TRV15E MiniDV Kamera zur Verfügung.
Beim örtlichen Geräteverleiher hätten wir die Möglichkeit (in unserem preislich begrenzten Umfang) eine DV-CAM Sony DSR300, mit Canon 18fach-Optik, eine DV-CAM Sony PD-100, mit Weitwinkeladapter, XLR Tonanschluss oder eine
Mini-DV Sony TRV 9 zu leihen.
a. Was genau bedeutet die Canon 18fach-Optik?
b. Würde uns irgendeins dieser Modelle einen deutlichen Vorteil im Gegensatz zu der uns zur Verfügung stehenden Kamera bringen?

2. Frage:
Wir haben in Sachen Lichtsetztung ein wenig Erfahrung aus anderen Kurzfilmdrehs, an denen wir beteiligt waren und haben in uns in letzter Zeit viel damit beschäftigt. Doch in Sachen Licht-Technik bleiben noch Fragen:
a. Wieviel und was genau benötigen wir für unseren Dreh an Leuchten um die Bilder/Sets "gut" auszuleuchten?
Zur Information: Es sind alles Original-Drehorte (keine Bauten oder Studiosets), drei drinnen und einer aussen.
Beim Verleiher hätten wir folgende Möglichkeiten:
Arri-Stufe
Licht 1: 2 KW Arri Stufe (2 Stck. im Bestand)
Licht 2: 1 KW Arri Stufe (2 Stck. im Bestand)Fläche
Licht 3: Kobold Lumax SB24, 4x40W, Tages-/Kunstlicht, dimmbar
Reportage
Licht 4: Cosmolight Lichtkoffer, 3x 800 W + Stative
Licht 5: Sachtler Lichtkoffer, 3x 300 W + Stative
Licht 6: RDS Lichtkoffer, 2x 800 W + Stative
Dedo
Licht 7: Dedolight Masterset
Akku
Licht 8: Akkulicht 100 W, Akkugürtel
Licht 9: Reportagelicht Sachtler Headlight, 30 W, Akkupack
Dimmer 250 W (2 Stck. im Bestand)
Je weniger wir leihen müssten (falls wir zum Beispiel Baummarktleuchten oder ähnliches verwenden könnten) desdo besser :-)
b. Was müssen wir an der Kamera selbst in bezug auf Licht beachten (also: Blende, Shutter, Weißabgleich, etc.), bzw. hat man da überhaupt Einfluss drauf?

3. Frage:
Tiefenschärfe. Wir haben auch da einiges gelesen und auch über technische Weiterentwicklungen gelesen (wie z.B. 3 CCD Chips oder ein 35mm Adapter).
Haben wir bei DV überhaupt die Möglichkeit damit zu Arbeit, bzw. zu beeinflussen?

4. Frage:
Muss man bei DV in bezug auf KONTRAST und FARBE irgendetwas beachten?

5. Frage:
a. Wie genau funktioniert ein WeitwinkelKONVERTER?
b. Lohnt es sich so einen für unsere DCR-TRV15E anzuschaffen, oder ist da vielleicht die (in der ersten Frage genannte) DV-CAM Sony PD-100, mit Weitwinkeladapter besser?
Die Drehorte sind alle recht kleine Räume: ein normales Zimmer, ein Klassenraum und ein Zelt (was wohl der kleinste ist)

Ok. Das sind jetzt sehr viele Fragen, darum würden wir uns umsomehr freuen wenn sie jemand beantworten könnte. Dankeschön.

FB

Stefan Neudeck
Autor: 62.104.216.74
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Juli 2003 - 11:31 Uhr:   

Zu Frage 1:

Die Kamera SONY DVR-TRV15E MiniDV ist mir nicht bekannt - ich vermute, es handelt sich um eine kleine 1 Chip Kamera. Für einen szenischen Dreh ist die Sony DSR300 in jedem Fall zu bevorzugen: bessere Bildqualität besseres Objektiv, besseres Handling (weil für professionellen Einsatz. Aber: DV-CAM läßt sich nicht auf Mini-DV-Geräten abspielen.

Frage 1a:-)
18 fach steht für den Zoom Bereich. Ohne weitere Angaben ist dieser Wert jedoch nahezu aussagelos. Er gibt den Zoomfaktor an und kann beispielsweise bedeuten:

10 - 180 mm Brennweite oder
7 - 126 mm oder
8 - 144 mm oder oder oder.

Frage 2:
"Ausleuchten" läßt sich ein Set mit einem einzelnen Baustrahler - es sieht dann aus wie bei der Feuerwehr :-)

Zum "Beleuchten" ist schon etwas mehr erforderlich. Allerdings läßt sich darüber keine allgemein vebindliche Aussage treffen, da es von Euerm Thema und vor allen Dingen von Euren optischen Vorstellungen abhängig ist. Sinnvoll scheinen mir die Lichtpositionen 1 - 4 und 6 und 7 zu sein. Mit Baumarktleuchten kann man viel machen, wenn ihr in kleinen Räumen dreht, denkt mal über "chinesische Laternen" von IKEA nach - sind billig und machen ein wunderbar weiches Licht (in Verbindung mit einem Dedo-Koffer gut zu verwenden)

Thema Weißabgelich: grundsätzlich manuell vornehmen oder im Sinne der Bildgestaltung auch einen bewußten "Fehlabgleich" durchführen. Weitere Ratschläge ohne nähere Infos nicht möglich.

Frage 3:
Grunsätzlich ja - ein Drei CCD-Camcorder solltet Ihr in jedem Fall einsetzen, vom D 35-Adapter rate ich ab - das Ding wird m.E. hoffnungslos überbewertet (von Ausnahmen abgesehen). Um einen näherungsweisen Filmlook zu erzielen, würde ich eher die Nachbearbeitung bemühen.

4. Ja, möglichst nicht zu hohe Kontraste, bei Ein-Chip-Kameras Farben hoher Sättigung vermeiden, Vorsicht bei hellen Flächen, Blicken durchs Fenster etc.(Überbelichtungen unbedingt vermeiden)

5. Ein Weitwinkelkonverter wird vor das eigentliche Kameraobjektiv gesetzt und sorgt dafür, dass bei gleicher Objektiveinstellung ein großerer Bildwinkel dargestellt werden kann - es ist eben "mehr drauf"!. - Leider verschlechtert sich bei billigen Modellen auch die Bildschärfe und die Kamera wird empfindlicher für Gegenlicht und störende Lichtrefexe.

Grundsätzliche gibt es zwei Sorten: Konverter, bei denen das Kameraobjektiv in Weitwinkelstellung stehen muß und solche die zoomfähig sind (meist teurer). Bei letzteren bleibt die Zoomfährigkeit des Objektivs erhalten.

Übrigens: Großaufnahmen von Gesichtern nie mit WW-Vorsatz - gibt nur "lange Nasen" aber keine schönen Bilder!

Kleine Räume ("Zelt") so aufbauen, dass sich die Seitenwand wegklappen läßt - so ist vernünftiges Arbeiten auch ohne WW-Vorsatz möglich.
FoxBrothers (Unregistrierter Gast)
Autor: 217.225.30.98
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Juli 2003 - 22:14 Uhr:   

Danke erstmal für die Antworten. Das bringt uns dann auch zu konkreteren Fragen:

LICHT:
"Allerdings läßt sich darüber keine allgemein vebindliche Aussage treffen, da es von Euerm Thema und vor allen Dingen von Euren optischen Vorstellungen abhängig ist."

Wir stellen uns die gesammte Szenerie in einem weichen, hellen und freundlichen Licht vor. KEIN grelles aufdringliches hartes Licht aber eben auch KEIN dunkles, schattiges, nebliges kaltes Licht. Es sollte WÄRME austrahlen. (Der Film wäre Thematisch eher unter leichter Komödie einzuordnen) -
- Welches Licht wäre in diesem Fall zu bevorzugen, bzw. wie ist das mit dem Gebrauch von Folien?
- Genauer: Wie bekommen wir besonders weiches, warmes und freundliches Licht?
- UND: Müssen dazu auch an der Kamera einstellungen vorgenommen werden (wir werden wahrscheinlich die DSR300 leihen [ja, die TRV15E ist eine kleine 1-chip cam])?
- DRAUSSEN: Brauchen wir da überhaupt künstliches Lich, oder sollten wir dort lieber mit Styros und Fahnen arbeiten?

KONTRASTE:

Woraufhin müssen wir Kontraste auf einem Monitor überprüfen, bzw. wie genau auf einer Kamera einstellen?

Noch eine "neue" Frage:

Wie ist das mit 16:9 in unserem technischen Rahmen. Sollten wir, bzw. KÖNNEN wir dort direkt an der Kamera etwas beim Dreh einstellen, oder sollten wir das in der Nachbearbeitung tun?
Oder gibt es noch eine ganz andere möglichkeit?
(Wahrscheinlich werden wir aber auch gar nicht 16:9 drehen)

Danke schon mal im Vorraus.

FB

Stefan Neudeck
Autor: 212.144.106.247
Veröffentlicht am Dienstag, 22. Juli 2003 - 10:21 Uhr:   

Thema Licht:

Röhrenleuchten vom Typ "Kino Flo" wären idelal, wenn diese nicht zur Verfügung stehen, sind die "chinesischen Laternen" auch nicht übel. Oder Ihr packt jede Menge Frostfolie (gibts beim Verleiher) vor die Lampen oder ihr nehmt Baustrahler und bounct sie über Styropoorplatten (nicht zu nah, sonst stinkts!).

Trotzdem, ganz weich solltet Ihr das Licht auch nicht machen, sonst wirkt alles ein wenig trist!. Eventuell könnt Ihr das mit einigen Dedolights zusätzlich ein wenig verbessern (Kanten oder Spitzen, vielleicht sogar mit CTO 1/2 ein wenig angewärmt).

Wenn das Licht ein wenig wärmer sein soll, geht das mit CTo-Folie (gibts beim Verleiher) CT 1/4 oder max. CTO 1/2 sollte reichen. Aber bitte nicht vor allen Lichtquellen, damit ein wenig Fabrkontrast im Licht vorhanden ist.

Den Weißabgelich müßt ihr natürlich ohne die Folie machen, sonst ist der Effekt wieder weg. Alternativ (wenn das gesamte Bild wäremer sein soll) könnt Ihr auch einfach den Weißabgleich durch einen CTB 1/4 Filter machen (ihr braucht nur ein ganz gleines Reststück um während des Abgleichs vor das Objektiv zu halten). Wenn Ihr dann ohne diesen Filter dreht, wird das Bild angenehm warmfarbig - einfacher geht das allerdings in der Nachbearbeitung!

Draußen arbeitet Ihr mit Styros, es geht ja nicht darum "hell" zu machen, die Leute haben halt meist nur zu wenig Licht im Gesicht - Aufhellen ist angesagt, dafür sind Styros prima.

16:9 mit Amateurkameras: Finger weg.

Wenn es später 16:9 sein soll, besser im Sucher die neuen Bildränder markieren (mit Lassoband o.ä.) und später im Schnitt Balken einfügen.

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