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gast (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Mai 2003 - 11:07 Uhr:   

zur Zeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema "unterschwellige Botschaften" in Film und Fernsehen. Während meiner Recherche bin ich auf einen Beitrag der Sendung Quarks gestoßen (http://www.quarks.de/dyn/3737.phtml), in dem von einem angeblichen Experiment in den 50er Jahren gesprochen wurde.

Im Text wird gesagt, dass für eine 1/3000 Sekunde ein Bild eingeblendet wurde. Meine Frage: Wissen Sie, ob dies technisch überhaupt möglich ist? Ab 24 Bildern pro Sekunde sehen wir bewegt. Wie viele Bilder pro Sekunde werden im Kino projiziert, bzw: Wie viele Bilder pro Sekunde hat ein Kinofilm?
Stefan Neudeck
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Mai 2003 - 11:37 Uhr:   

1. Ich vermute, Ihre Frage bezieht sich auf den in der Presse immer wieder diskutierten "Cola und Popkorn"-Versuch, bei dem in einer Spielfilmkopie einzelne Bilder gegen ein Werbebild ausgetauscht worden sein sollen. Diesen Versuch hat es in der Form nie gegeben.

Zum damaligen Zeitpunkt wäre es aus technischen Gründen nur sehr schwer möglich gewesen, eine normale Filmkopie entsprechend zu manipulieren, da dies(extrem aufwendig) auf einer Trickkopiermaschine hätte erfolgen müssen. Manuelles Einschneiden in eine Filmkopie ist zwar theoretisch möglich, jedoch auf Grund von zu erwartenden Tonstörungen und Bildstandsproblemen bei derWiedergabe auch durch den Laien zu erkennen.

Möglich wäre die Einblendung über ein separates Wiedergabesystem (z.B. Diaprojektor mit Xenon-Blitzlampe). Damit eine solche Manipulation überhaupt wirksam wird, muß Sie vom Betrachter zumindest unterschellig wahrgenommen werden können. Dies ist vom Kontrast zum sonstigen Bildinhalt abhängig - wird der Kontrast zu hoch - bei Schriften und Logos ist das extrem rasch der Fall - ist die Einblendung auch für den Laien - zumindest als deutliches Störbild sichtbar.

---> im Kino sind solche Manipulationen nicht zu erwarten.

Sieht man mal von dem Sonderfall der Diaprojektion mit Xenon-Röhre ab, ist eine Einblendzeit von 1/3000 Sek. nicht realsistisch, weil viel zu kurz (gilt für TV und für Kino).

Grundlagen:
ein Kinofilm läuft üblicherweise mit 24 B/sec. Um Flimmereffekte zu vermeiden, wird jedes Bild jedoch (über eine sog. Zweiflügelblende) 2x projiziert, bevor es weitergeschaltet wird.

Für das rein bewegte Sehen sind bereits 12 Bilder ausreichend - eine für den Laien als halbwegs flimmerfrei empfundene Wiedergabe benötigt jedoch eine Frequenz von etwa 50 Hz. Erzielt wird dies üblicherweise durch Mehrfachwiedergabe des gleichen Einzelbildes (Zwei- oder Dreiflügelblenden sind üblich).

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